Eye Contact-Experiment: Schaue in Meine Augen Und Erkenne Dich

Überblick

Hier gibt es einen Einblick in mein Eye Contact-Experiment.

Die erste Frau, der ich gegenüber saß und schweigend in die Augen schaute, war vollkommen überfordert. Sie weichte aus und ihre Mundwinkel zuckten unkontrolliert – als würde sie eine Grimasse ziehen.

Dabei sitze ich ihr nur Gegenüber und nehme sie wahr.

Sie bricht unser Verbindung und unser friedvolles Schweigen. Sie würde gerne bei solchen Experimenten den Mensch gegenüber kennenlernen – den ganzen Menschen wahrnehmen und nicht nur seine Augen.

Aber was sie wirklich versucht, ist sich auf die kleine Insel ihres Verstandes zu retten, anstatt tief in unbekanntes Sein zu tauchen:

„Was arbeitest du?“

„Wie heißt du?“

„Machst du das öfters?“

Augenkontakt Frau Indisch

Diese Fragen verbinden nicht. Sie sind nicht mehr, als Futter für den Verstand. 

Endlich darf er wieder analysieren, kategorisieren und trennen. Einfach in die Augen schauen und eine tiefe Verbundenheit wahrnehmen – das versteht er nicht, aber er ahnt, dass es sein Tod bedeutet.

Ich helfe ihr und erzähle von mir und verabschiede mich danach höflich. Ich greife nach meiner Lederjacke und Meditationskissen und laufe ein paar Schritte über das Gras vom Geschwister Scholl Platz.

Die Sonne scheint und bereitet einigen der Teilnehmer Probleme des Eye Contact-Experiments dem Gegenüber in die Augen zu spähen. Ich umgehe die Pärchen, die verteilt im Gras sitzen und nehme Blickkontakt mit einem jungen Kerl auf. Wir lächeln kurz und ich setze mich gegenüber von ihm.

„Machst du das öfters?“, fragt er mich. 

„Ja“, antworte ich. 

Augenkontak Experiment

Danach schweigen wir und schauen uns in die Augen. Er verschränkt die Arme und zieht die Mundwinkel nach unten.

Was versuchen Menschen nur zu beschützen? Was versuchen sie zu verstecken, dass ein ehrlicher Blick enthüllen kann?

Seine Iris und Pupille verschmelzen zu einer sternlosen Nacht. Zum ersten Mal nach mehreren Erfahrungen mit Augenkontakt-Experimenten schlucke ich. Mir wird schwer ums Herz, weil ich so viel Schmerz in ihm wahrnehme. Ich höre seinen stummen Schrei nach Liebe und spüre, dass er schon lange nicht mehr in den Arm genommen wurde.

Ich erkannte in diesem Moment, wie gut es mir geht. Wie viel Liebe, Schönheit und Verbundenheit ich erfahren darf. Langsam taut unsere Beziehung auf. Mein Blick verschwimmt und ich erkenne die Kraft und Stärke hinter seinem Denker.

Genau in diesem Moment bricht er unsere Bindung ab.

Er ist noch nicht bereit dafür und das ist in Ordnung. Wir geben uns brüderlich die Hand und ich laufe wieder über den Rasen. Menschen bleiben am Straßenrand stehen und beobachten fünfzig schweigende Pärchen, die sich einfach nur anschauen.

Ein bunter Haufen verschiedensten Menschen sitzen auf dem Rasen und blicken sich in die Augen.

„Warum?“, fragen sie sich. Diese Frage ist der Grund, warum Nachbarn sich anfeinden, Nationen sich bekriegen, Religionen versagen. Würden wir uns alle öfters und länger in die Augen schauen, wäre Neid, Habgier und Hass nicht möglich.

Aber der Verstand versperrt sich gegenüber den Erfahrungen, die er nicht fassen kann. Dies ist der Grund, warum wir so selten Zeugen von Wunder werden und sie allmählich zu Legenden verblassen. 

Eine jüngere Frau mit braunen, lockigen Haaren kommt mir entgegen. Ihre Augen sind klein, wie Haselnüsse. Sie sagt mir, dass für sie das Augenkontakt-Experiment einer Therapie gleicht.

Ihr ist aufgefallen, dass sie selbst Freunden kaum in die Augen schauen kann. Sie fürchtet, dass ihr dies als Arroganz oder Desinteresse ausgelegt wird.

Ist es nicht faszinierend, wie oft wir Angst mit Hochmut verwechseln?

Wir setzen uns gegenüber und ich mache mich leer. Ich entspanne meinen Geist und bin vollkommen für sie da. Sie ist in diesem Moment mein ein und alles. Ich vergesse die Menschen um uns herum und höre nur noch das Plätschern des Brunnens hinter uns.

Ich schaue sie an, nur sie.

Und sie packt es nicht…

Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie greift nach ihrem Taschentuch. „Ich habe das bestimmt schon sieben Mal gemacht, aber bisher habe ich noch nie so eine Verbindung gespürt.“

Wie können sich auch Menschen verbinden, wenn der Verstand im Weg ist?

Sie beruhigt sich und wir einigen uns auf eine weitere Runde. Ich lächle und bin wieder ganz für sie da.

Doch diesmal hält sie den Blick und lässt mich ihre Seele erforschen.

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Sie hat ihre Angst abgelegt. Wovor auch? Was versuchen wir zu verstecken, was offensichtlich und uns gerade liebenswert macht? Wir reden uns ein perfekt sein zu müssen, um der Liebe würdig zu sein.

Nichts liegt weiter von der Wahrheit entfernt und genau diese Spannung schmerzt. Wir versuchen diesen Gedanken auszuweichen und stürzen uns in Arbeit oder Kuchen.

Aber sie versteht langsam und kostet mehr und mehr von süßen Akzeptanz. Der vollkommenen Annahme ihres Seins.

Ich frage mich gerade, wie der Rest ihres Tages wohl verlaufen ist.

Ob sie in den Spiegel schaute und nickte und die Fehde mit ihrer Person und ihrem Körper verzieh.

Der Mensch hat nur einen Auftrag: Schönheit zu bezeugen – in allem und jedem.

Wir umarmen uns zum Abschied und ich setze mich wieder hin. Keine fünf Sekunden braucht es und eine junge Frau setzt sich mir gegenüber.

Manche Seelen sind königlich und man merkt es ihren Körpern an. Jenen Menschen schenken wir von Beginn an unser Respekt und Gehör. Wohin sie auch gehen, begleitet sie ein Duft von Erhabenheit.

Sie trägt kurzes Haar und an ihrer Halskette hängt ein silberner Elefant. Ein majestätisches Tier: Kraftvoll, weise und zart.

Wir lächeln uns an und wissen, dass kein Wort geteilt werden muss. Laotse schreibt: „Wer es weiß, sagt es nicht. Wer es sagt, weiß es nicht.“

Ihre Augen sind groß und ihr Blick frei von Angst. Ihr Blick sagt mehr als tausend Worte. Zum ersten Mal seufze ich entspannt aus. In ihren Augen kann ich mich fallen lassen und Gedanken, Gedanken bleiben lassen.

Ich erkenne in ihr eine natürliche, sanfte Kraft. Anhand von Flüssen erfahren wir, dass Sanftheit selbst Steine zu formen vermag und Dämme zum Einstürzen bringt. Und doch leben nur die Wenigsten nach dem Prinzip der Kraft der Zärtlichkeit.

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Sie schaut in meine Augen und ruht in einer Welt, von den manche Menschen keine Ahnung haben, dass sie existiert. 

Ich habe das Bedürfnis ihre Hand zu nehmen, aber lasse davon ab. Ich möchte vermeiden, dass sich doch noch ihr Verstand einschaltet.

Und so schauen wir uns in die Augen bis meine Füße taub werden und wir jegliches Zeitgefühl verlieren. Ist es nicht faszinierend, dass wir in den besonderen Momenten unseres Lebens die Zeit vergessen?

Oder läuft es genau andersherum?

Augen sieht man an, ob sie oft den Blick senken oder liebevoll und direkt den Gegenüber anschauen.

Eye Contact-Experiment Fazit

Lasst uns alle weniger Angst vom Gegenüber haben. 

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