Trauma – es ist echt und kann geheilt werden

Überblick

Ich habe früher Männer belächelt, die über ihre Traumatas klagten. Trauma? Hast du in Vietnam gedient? Reiß dich zusammen, Pussy.

Aber das Leben führt mich immer wieder zu den Dingen, vor denen ich Angst habe oder verurteile.

Eigentlich wurde es mir richtig bewusst, als ich in der Ecke einer Pyramide aus Bambus lag und bitterlich weinte. Ich fühlte einen tiefen Weltschmerz. Eine unendliche Trauer.

Ich lag wie ein verletztes Reh im Eck und weinte.

Sehr, sehr untypisch für mich. Ich weine eigentlich nie (außer wenn ich mir Videos von Hundwelpen in einer Kaffeetasse anschaue. Die sind sooo süß.)

Ich war auf einem Retreat mit 6 Tagen Holotropes Atmen. Dieses Retreat startete einen Tag nach meiner Ayahuasca-Zeromonie und drei Tage nach meiner Trennung.

Die Trauer brauchte keinen Grund. Wie, was, warum ist egal. Hauptsache ich war präsent.

Es war tief greifend und befreiend.

Trauma ist echt. Es ist keine Idee oder Konzept. Stell dich Trauma oder du wirst auf ewig von diesem beeinflusst.

Hast du auch kurze Rückblicke auf vergangene, schmerzhafte Erinnerungen? Irrationale Ängste? Oder emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber?

Dabei wissen wir, was Stress mit unserer Gesundheit, unserer Liebesbeziehung und Lebensqualität anstellt. Was richtet dann erst Trauma an?

Trauma geht über den Stress hinaus. Stress kann oft durch Veränderung der Lebensweise oder Umdenken gelöst werden. Ich sehe Stress als körperliche Folge von bewussten oder unbewusste Perspektiven, die auf Angst fußen.

Aber Trauma ist eine Überlastung des Nervensystems.

Trauma entsteht, wenn wir mit einem Ereignis, einer Reihe von Umständen, Beziehungen oder anhaltendem Stress nicht umgehen können. Wir können uns ein Trauma nicht „ausreden“, weil unser Körper es übernommen hat.

Wir spüren es, wenn uns Situationen triggern, die für andere harmlos sind. Wir fühlen plötzlich heftige Müdigkeit, Schlappheit, Atemnot und frieren ein.

Kurz: It’s a pain in the ass. Es raubt unsere Lebensfreude, Empathie und unseren Drang unsere Geschenke in die Welt zu tragen.

Lass uns das Thema mit Respekt und Neugierde angehen. Eventuell findest du hier Antworten auf manche deiner Bremsen, die dein Leben unbewusst steuern.

Die Biologie der Angst

So Kinder, alle aufgepasst. Wir schauen einen kurzen Film! Yeah!

Du siehst die Natur, wie sie leibt und lebt. Fernab von unseren Nestern aus Beton und rollenden Blechlawinen.

Die Antilope fühlt Reißzähne an ihrer Halsschlagader. Egal, wie du es drehst und wendest. Das ist eine Erfahrung, die ein System überlastet.

Dabei ist Trauma nicht die Erfahrung selbst, sondern das Resultat daraus.

Es ist die massive Energie aus dem Kampf- oder Fluchtreflex, die nicht eingesetzt werden konnte. Sie manifestiert sich dabei als Spannung in unserem Körper.

Massive Energie? Welche?

Fight, Flight, Freeze & Befriend

Wie wenig die Vernunft (Neocortex) zu sagen hat, erfahren wir in bedrohlichen Situationen.

Bevor „wir“ überhaupt verstehen, was los ist, fährt der Körper richtig hoch!

  • Adrenalin- und Blutzuckerproduktion schießt nach oben
  • Der Blutfluss zu den großen Skelettmuskeln nimmt zu und weg von unwichtigen Stellen
  • Die Blutgerinnungsstoffe nehmen zu, falls wir eine Verletzung erleiden.
  • Unsere Pupillen erweitern sich und verlieren oft das periphere Sehen.
  • Wir schwitzen, um kühl zu bleiben.
  • Funktionen wie Tränenproduktion und Verdauung verlangsamen oder stoppen. In diesen Momenten entspannt sich die Blase, und sexuelle Reaktionen werden gehemmt.

All das in einem Bruchteil der Sekunde. Dies ist die herausragende Leistung vom Sympathikus. Er ist wie ein Gaspedal.

hrv-herzratenvariabilität.de

In einer perfekten Welt aktiviert der Sympathikus bei einer tatsächlichen Reaktion. Danach kommt sein Gegenspieler, der Parasympathikus und fährt die Maschine wieder runter.

Aber wir erfahren leider ein Bleifuß auf dem Gaspedal.

Das kleine Kampf-oder Fluchtmuster

Es gibt auch ein „kleines“ Kampf- oder Fluchtmuster. Dies nenen wir Angst. Auch hier fährt der Körper hoch.

Es erzeugt mehr Energie, als verbraucht wird.

Denn wir rennen nicht weg, wir kämpfen nicht, wir können nicht verhandeln. Stattdessen sind wir aufgedreht, aufgekratzt und genervt. Dabei fürchten wir die kommende Hiobsbotschaft.

Oder wenn dein Körper diesen Grad an Erregung nicht aufrechterhalten kann, sacken wir zusammen. Wir fühlen uns lethargisch, abgelenkt und einsam. Aber selbst bei totaler Erschöpfung knistert die Anspannung im Hintergrund.

Es ist, als würden wir gegen einen unsichtbaren Feind oder Schatten kämpfen.

Dies ist chronischer Stress. Ein überwiegend aktivierter Sympathikus über Tage, Wochen oder Jahre. Mit Symptomen wie Darmprobleme (keine Zeit. Müssen kämpfen), dadurch Hautunreinheiten, Gelenkschmerzen, Entzündungen, unnmöglich ab- oder zuzunehmen, Schlafprobleme, Wutausbrüche usw.

Wenn der Stress zu viel wird, dreht sich das Spiel um. Vollbremsung! Die Bremse bleibt stecken und der Körper fährt runter. Depression, Burnout, Lethargie, Müdigkeit und „was zur Hölle ist der Sinn des Lebens, wenn die Sonne eh explodiert?“.

Wir verlieren den Zugang zu unserer Intuition. Eventuell können wir kaum mehr etwas fühlen. Unser Körper ist uns fremd geworden. Kein Rückzugsort, sondern eine Bedrohung.

Wir wissen leider nicht, dass wir negative Erinnerunge mit uns herumtragen. Erleben wir eine ähnliche Situation wieder fährt der Körper übertrieben hoch.

Zum Beispiel merkte ich dies vor jeder Tanzstunde. Um 16 Uhr am Donnerstag begann ich mich richtig müde zu fühlen. Kein Bock auf nichts und auf gar keinen Fall Lust auf Bachata-Training. Als ich dann doch hingegangen bin, hat es immer Spaß gemacht.

Warum dieser Stress? Ich dachte immer: „Donnerstag ist eben ein schwierigerer Tag, nach drei Tagen viel Arbeiten“. Aber nachdem ich mich mehr mit Trauma beschäftige, dämmert mir eine andere Hypothese.

Mit 17 habe ich in der Schule bei einem Kurs mitgemacht, um Standard-Tänze zu lernen. Foxtrott, Walzer und so Zeug. Ich war sehr nervös mit den Mädels zu tanzen. Dank dieser Einstellung von „Jetzt musst du zeigen, was du draufhast“.

Letztendlich bin ich oft auf Füße gestiegen und lief tomatenrot an. Ich wäre am liebsten gegangen (Flucht) oder sonst irgendwas (Fuc… äh, Fight). Jedoch vertanzte ich mich mit einem Mädel nach dem Nächsten. Das war echt ein Stich ins Herz.

Natürlich aus heutiger Sicht irgendwie süß. Aber der Körper vergisst nie! Auch zu Beginn vom Bachata-Training war ich extrem angespannt. Ich musste mich oft nach der Stunde hinsetzen und durchschnaufen.

Gestern war ich seit langem (dank Corona) wieder tanzen und ich war so entspannt. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und wir haben viel gelacht.

Ohne Trauma macht das Leben mehr Spaß.

Also, wie kommen wir weg von Stress? Stress ist dabei verkörperte Angst.

Das Gegenteil von Angst ist Wohlbefinden. Die höchste Form von Wohlbefinden ist Liebe bzw. Freiheit.

Daher: Wie kommen wir von Angst zur Liebe? Von Anspannung zu Sein.

Trauma lösen, bevor es entsteht

Zur Erinnerung: Traumata sind tickende Stressbomben.

Es ist überschüssige Energie in unseren Muskelfaszien, die nicht umgesetzt werden konnte.

Warum blieb sie stecken?

Weil nachdem unser Haus abgebrannt ist und wir schluchzen und weinen, niemand zu uns sagt:

Mach es wie die Antilope!

Shake it off! (Danke Orakel Taylor Swift)

Anstelle sagt man uns, dass wir uns beruhigen sollen.

Der Chef schreit dich vor versammelter Menge an? Schluck es runter!

Du wirst in der Schule gemobbt und fühlst dich permanent bedroht? Geh zum Streitschlichter. Er wird dir sicher helfen…

Du leidest unter finanziellen Problemen und machst dir existenzielle Sorgen? Keep cool. Reiß dich zusammen. Kopf hoch. Bleib positiv oder was dir Social Media mit ihren süßen Zitatbildern sonst noch rät.

Im Grunde haben wir Angst vor den eigenen Emotionen oder Emotionen anderer. Diese unkontrollierte Explosion. Für einen kurzen Moment den Verstand verlieren. Kind sein.

Aber genau dies braucht es, damit die Energie abfließen kann.

Carl Jung hatte mal wieder Recht:

„What you resists, persits“.

Wenn wir einfach das Trauma annehmen, es atmen, keinen Widerstand aufbauen, keine Angst vor der Angst haben, dann perlt es von uns ab.

Der Körper braucht es nicht abzuspeichern, damit wir irgendwann in Zukunft – wenn wir stärker sind – uns damit beschäftigen.

Der spirituelle Bonus: Wenn wir Leid wirklich anschauen und annehmen, haben wir die Chance, dahinterliegende Wohlbefinden zu spüren. Diese Realisierung ist wahre Freiheit und die Grundlage von Urvertrauen & bedingungsloser Liebe.

Aber was machen wir, wenn wir unsere Vergangenheit mit uns herumtragen?

Methoden, um Trauma zu lösen

Im Grunde müssen wir das Trauma in einem sicheren Umfeld noch mal aufleben lassen und abschütteln.

Daher gibt es z. B. Methoden wie

Trauma Releasing Exercises

Tapping durch die EFT-Technik

Dank den Informationen von oben weißt du jetzt, dass dies alles kein Unsinn ist. Wir lösen nur Spannung aka festgesteckte Energie in Muskelfaszien.

Daher: no need for panic. Egal, was du erlebst hast. Das Schlimmste ist vorbei. Du hast überlebt und kannst Trauma relativ einfach lösen.

Das Schwierige ist vielmehr die vergangenen Traumata zu erkennen. Oft haben wir eine solche Angst davor, dass jene Erfahrungen nicht ins Bewusstsein gelangen. Oder wir sind zu gestresst, gehetzt und abgelenkt.

Aber auch dafür habe ich effiziente Techniken, die jedoch zu umfangreich zum erklären gibt. Dies mache ich dann im 1:1 Coaching.

Holotropes Atmen / SOMA

Beim gemeinsamen SOMA-Atmen kann es passieren, dass du oder dein Nachbar plötzlich heftig weint oder lacht.

Du hast Glück, wenn du einen Lehrer an deiner Seite hast, der dich einfach die Emotion ausdrücken lässt. Andere stürmen sonst sofort zu dir hin und fragen: „Was ist los mit dir?“

Ihre eigene Angst vor unkontrollierten Emotionen leitet sie dazu, das „Problem“ lösen zu wollen.

Wer kennt nicht die Männer, die Angst vor der Emotion der Frau haben und sich lieber in Bars oder Büros zurückziehen? Kein Wunder, dass Frauen ihre Partner nicht mehr vertrauen können, weil sie deren Stärke und Standhaftigkeit nicht spüren.

No trust. No respect. No sex.

Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Ein gutgeführtes Leben bedeutet ein solides Stressmanagament.

Atemarbeit (Breathwork) hilft mit Stress besser umzugehen. Zum Beispiel gibt es bei SOMA Atempausen (Kumbhaka).

Zu Beginn, schaffst du nur minimal deinen Atem anzuhalten. Der Lufthunger wird zu groß. Das ist ein verdammt unangenehmes Gefühl. Du atmest sehr schnell ein.

Aber nach ein paar Malen gewöhnst du dich daran. Du bleibst länger in diesem unangenehmen Zustand und arrangierst dich damit.

Wir erkennen immer wieder aufs Neue, das wir nicht sterben. Für unsere „primitiveren“ Gehirnareale ist das eine riesige Erkenntnis. Uns macht es mehr und mehr Spaß mit dem Tod zu ringen.

Also wenn das nicht widerstandsfähiger macht…

Dabei wechseln die Phasen des schnelleren Atmens mit tiefer Entspannung ab. Wir aktivieren den Sympathikus mit schneller Atmung und leiten dann in den Parasympathikus mit langem Ausatmen ein.

Mit SOMA habe ich eine Technik entdeckt, die auf natürlichem Weg stressresilienter macht.

Breathwork ist wie ein Fitnesstraining. Wir trainieren unser Nervensystem.

Im Alltag fehlt uns in Stresssituationen dieses Training und wir bleiben nicht „präsent“. Wir verlieren uns, anstelle wirklich hineinzufühlen. Wir schlucken runter, vermeiden oder verschließen uns.

Am Ende müssen wir uns immer unseren Ängsten stellen. Breathwork ist für mich die Möglichkeit dies bewusst zu tun. Dann müssen sie sich nicht in meinem Leben Gestalt annehmen.

Probier einfach mal eine Runde SOMA kostenlos aus. Eventuell hilft es dir genauso wie mir und vielen Weiteren.

Zudem verpasst du keine weiteren Artikel, wie diese hier.

Denn es gibt noch so viel zu entdecken und zu heilen.

Bis bald,

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