Was ich lernte und spürte, als ich free Hugs in Barcelona verschenkt habe

Gastartikel, B.Sc. | Psychologie
1. Oktober ⧉ 11 👁️ 1245 ⌛ 5 Min.

Hey Freigeist,

heute möchte ich eine Erfahrung teilen, die nur sehr wenige gemacht haben.

Mit meinem Kumpel Basti (Gründer vom Mammutmarsch) war ich die letzte Woche in Barcelona und Rom. Aber wir wollten nicht nur die Sagrada Familia oder das Kolosseum bestaunen.

Wir holten uns Pappe und schrieben „Free Hugs“ (kostenlose Umarmungen) darauf und stellten uns auf öffentliche Plätze.

(schönstes Video zu Free Hugs)

Wie bei so vielen, war es am Anfang komisch. Insbesondere die Momente, wenn niemand eine Umarmung möchte. Aber es braucht nur eine Person und schon trauen sich mehr.

Por Qué? Perché? Why? Warum?

Dies fragten uns viele. Ja, warum machen wir das? Weil unsere Backenmuskeln vom vielen Lächeln schmerzen. Wegen des Engländers, der über den ganzen Platz „Free Hugs“ geschrieen hat und uns in die Arme gesprungen ist. Weil wir von Umarmten zugeflüstert bekommen, dass sie genau das gebraucht haben.

Z. B. eine Frau, die mich danach liebevoll in die Augen schaute und meine Hand sanft drückte. Zwei Fremde, mit zwei verschiedenen Leben, kilometerweit entfernt und in diesem Moment so nah.

Wir haben noch weitere soziale Spiele ausprobiert: Komplimente verteilen, Liebesbriefe schreiben und wir kauften uns Schnittblumen und verschenkten sie.

Bei diesem ganzen High durch Liebe und Fülle, erlebten wir eine Situation, die uns nachdenklich und ein wenig traurig machte.

Es begann mit einer Flaschensammlerin, die geduckt und zerbrechlich an uns vorbei schlürfte.

Basti sah sie und wollte ihr eine Freude machen. Er ging zu ihr hin und reichte ihr seine schönste Blume. Ich saß ein wenig abseits und konnte ihn sagen hören: „Free. For you.“ Aber sie schüttelte nur den Kopf. Dachte sie, dass wir zu Hare Krishna gehören, die gerne Rosen verschenken, bevor sie eine Spende fordern?

Er sagte ihr, dass er nichts dafür verlangt. Als ein Zeichen seines bedingungslosen Geschenks legte er die Blume auf das Geländer vor ihr und ging…

Sie lies die Blume stehen. Wir mussten zusehen, wie der Wind die Blume sanft vom Geländer schupste und sie auf dem Sand landete…

Por Qué? Perché? Why? Warum?

Wir haben die letzte Woche so viel verschenkt und uns ist dabei eine Sache aufgefallen: Diejenigen, die aussahen, als würde es ihnen besonders gut tun, verwehrten unsere Geschenke.

„Diejenigen, die es am meisten brauchen, haben den längsten Weg dahin“, sagte Basti so treffend.

Wir wollten nur geben und eine Freude machen.

Ich glaube genauso tickt das Leben

Es möchte uns überschütten mit Freude und viele von uns haben große Probleme diese Fülle anzunehmen. Andere nehmen die Blume und stecken sie sich ins Haar.

Bei diesem ganzen Gesetz der Anziehung geht es eigentlich mehr um ein Gesetz der Annahme. Dies zeige ich auch anhand des Lebensrestaurants.® Der Kellner steht dir immer zu Diensten…

Dies beginnt damit, dass du Geschenke erwartest und selbstbewusst sagt, dass du gut genug für die Geschenke des Lebens bist.

Vielleicht fühlte sich die Flaschensammlerin nicht würdig genug, um dieses Geschenk anzunehmen. Zudem war diese Geste außerhalb ihrer Realitätsvorstellung. Wenn sie dies angenommen hätte, müsste sie vielleicht ihr komplettes Weltbild hinterfragen…

Zu welcher Sorte gehörst du? Nimmst du wirklich die Geschenke des Lebens an und erwartest, dass dir alles glückt? Oder orientierst du dich ans Leben und rechnest eher Wahrscheinlichkeiten aus?

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